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Nachhaltigkeit

Aufputz- vs. Unterputzarmatur


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Pro und Contra: Aufputzarmaturen oder Unterputzarmaturen?

  • Im praktischen Vergleich überzeugen Aufputzarmaturen: Sie sind günstiger und einfacher einzubauen. 
  • Unterputzarmaturen sind dennoch im Kommen, denn sie punkten mit einer besseren Optik und Hygiene.
  • Bereits in der Planungsphase sollte die Entscheidung für Auf- oder Unterputzvarianten fallen, da ein späterer Wechsel erheblichen Aufwand bedeutet.

 

Die Planung eines Bades stellt hohe Anforderungen an Funktionalität, Komfort und Design. Grundsätzlich sind der Gestaltung kaum Grenzen gesetzt. Ist sie allerdings möglichst zeitlos, erhöht das die Nachhaltigkeit: Wird das Bad auch nach vielen Jahren noch gern genutzt, erhöht dies auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Lebenszyklus der Produkte zur Gänze ausgeschöpft wird. Funktioniert das Bad langfristig, ist verschiedenen Bedürfnissen problemlos anpassbar und muss bei wechselnder Nutzung nicht komplett ausgetauscht werden, verbessert das die Ökobilanz. Dies betrifft insbesondere die Armaturen. Aufputzarmaturen werden zunehmend von modernen, eleganten Unterputzarmaturen abgelöst. 

Was unterscheidet Auf- und Unterputzarmaturen?

Der entscheidende Unterschied zwischen Auf- und Unterputzarmaturen ist die Montage. Während Aufputzarmaturen vor der Wand installiert werden, sind bei Unterputzarmaturen nur das Bedienelement und der Wasserauslauf/Brausekopf sichtbar, alles andere verschwindet in der Wand – die komplette Technik, also die Mischbatterie. Hierfür bedarf es in der Regel einer Vorwandinstallation, die vor der eigentlichen Wand gebaut wird und als Körper für die Technik dient. Sie wird mit einer feuchtebeständigen Platte abgedeckt, auf der dann die Armatur montiert wird.

Aufputzarmaturen können problemlos an bereits vorhandenen Anschlüssen montiert werden – ohne bauliche Maßnahmen. Bei Unterputzarmaturen sieht es anders aus. Fachhandwerker müssen die Wand aufstemmen und den Grundkörper mit dem Wasseranschluss verbinden. Dies erfordert Profiwissen und vor allem eine minutiöse Planung, da die Installation auch in baulicher Hinsicht Herausforderungen mit sich bringen kann: Nicht jede Wand kann einfach aufgestemmt werden, auch lassen sich nicht überall die nötigen Leitungen in der Wand verlegen. 

Wieso sollte man sich für Unterputzarmaturen entscheiden?

Unterputz- oder Wandarmaturen kommen an Waschtisch, Dusche und Badewanne zum Einsatz. Bei der Auswahl gilt es zu bedenken, dass ein nachträglicher Austausch der Armatur nicht immer möglich ist. Grundsätzlich ist der Grundkörper nur mit Armaturen derselben Marke kompatibel. Manche Herstellerfirmen bieten allerdings auch flexible Unterputzkörper an. Jedenfalls erfreuen sich Unterputzvarianten zunehmender Beliebtheit. Die Mehrheit der Badbesitzer wählt heute solche Armaturen: Sie machen rund zwei Drittel aller verkauften Duscharmaturen aus.

Vorteile

  • Weniger Teile an der Oberfläche, dadurch leichter zu reinigen
  • Weniger Platzbedarf
  • Armaturendesign kann nach der Montage ausgewählt werden
  • Aufgeräumtes, edles Gesamtbild des Raumes
  • Elegantes Design
  • Keine Gefahr durch heiße Rohre oder Schläuche 

Nachteile

  • Aufwendigere Montage und Reparatur
  • Austausch oft nur mit baugleichen Modellen
  • Größere Wandtiefe erforderlich
  • Verschiedene Marken nicht kombinierbar
  • Kostenintensiver
  • Baurechtliche Einschränkungen (nicht an jeder Wand möglich)

Was spricht für Aufputzarmaturen?

Gab es früher nur die klassischen Aufputzarmaturen, ist ihr Einsatz heute aufgrund ihrer Nachteile in Bezug auf Sicherheit und Hygiene rückläufig. Von Vorteil ist, dass der Abstand zwischen den Installationspunkten genormt ist (DIN 1988), also jede frei wählbare Aufputzarmatur montiert werden kann. Das macht auch einen potenziellen Austausch zum Kinderspiel. 

Vorteile

  • Einfachere Montage und Reparatur.
  • Verschiedene Marken problemlos kombinierbar
  • Wechsel zwischen Einhebelmischer, Thermostatarmatur und Zweigriff-Armatur möglich
  • Keine baurechtlichen Einschränkungen 
  • Materialkosten, Reparatur und Austausch günstiger/einfacher


Nachteile

  • Weniger feine Wirkung 
  • Aufwendigere Reinigung
  • Mehr Platzbedarf 
  • Verbrühungsgefahr durch erhitzte Rohre

Was kosten Auf- und Unterputzarmaturen im Vergleich?

Grundsätzlich sind Aufputzarmaturen günstiger als Unterputzarmaturen, da Technik und Montage weniger aufwendig ausfallen. Gut vergleichen kann man die Anschaffungskosten, wenn eine spezifische Armatur als Aufputz- und Unterputzvariante wählbar ist. Letztere ist oftmals schon in puncto Material doppelt so teuer wie die Aufputzarmatur. Die Montagekosten sind wegen des Mehraufwands bei der Unterputzvariante eher dreimal so hoch. 

Was kostet eine Unterputzarmatur?
Im Schnitt kostet eine Unterputzarmatur zwischen 300 und 600 Euro inkl. Installationskosten – abhängig von der Marke. Hier können die Produktpreise enorm schwanken.

Was kostet eine Aufputzarmatur?
Eine Aufputzarmatur kostet inkl. Installation circa 150 bis 400 Euro. Auch hier gibt es natürlich, je nach Marke, Ausreißer nach oben oder unten.

Gehen Sie mit dem Trend, und entscheiden Sie sich für eine Materialvariante in Edelstahl gebürstet oder schwarz, diese ersetzen zunehmend die bisher vorherrschende Variante Chrom.

Im Fall der Fälle: Wie aufwendig ist die Reparatur?

Sollte es einmal zu einem Defekt kommen, ist die Reparatur einer Aufputzarmatur generell etwas einfacher und weniger kostenintensiv. Erstens sind die Ersatzteile günstiger, zweitens muss nicht in der Wand gearbeitet werden. Allerdings ist auch die Reparatur einer Unterputzarmatur kein Hexenwerk: Zunächst wird die Wandabdeckung entfernt. Bei den anschließenden Arbeiten in der Wand müssen allerdings wieder Produkte aus der gleichen Serie zum Einsatz kommen, da ansonsten die Anschlüsse nicht kompatibel sind. Die Reparatur ist machbar, die Folgekosten auch hier bei der Unterputzvariante etwas höher.  

Optik und Design – welche Armatur macht hier das Rennen?

Das Bad ist heute kein reiner Funktionsraum mehr, es soll auch zum Wohlgefühl beitragen. Daher spielen neben der Praktikabilität und Qualität auch Design und Optik bei der Wahl der Armaturen eine große Rolle. In der Regel werden Unterputzarmaturen favorisiert, um einen minimalistisch-zeitlosen Raumeindruck zu betonen. Hier gilt: Nur das Wesentliche ist zu sehen, was einen aufgeräumten, reduzierten Look schafft – und darüber hinaus Freiraum. Das verbessert insbesondere in der Dusche den Komfort. Aber auch die Aufputzmontage kann durch sichtbare Technik den Gesamteindruck des Raumes unterstreichen oder akzentuieren – hier gibt es viele Armaturen, die gerade aufgrund ihrer Gestaltung nicht in der Wand verschwinden sollen. Die Wahl ist also Geschmacksache.

Was ist bei der Planung zu beachten?

Bereits in der Rohbauphase sollte die Entscheidung für Aufputz- oder Unterputzarmaturen fallen. Schließlich unterscheidet sich der Aufwand bei der Montage und Installation relevant. Ein späterer Wechsel gestaltet sich schwierig – und ist, sind die Fliesen erst einmal verlegt, nur noch umständlich machbar. Es kommt vor, dass die baulichen Gegebenheiten die Installation von Unterputzarmaturen nicht erlauben. In anderen Fällen sollten sie zwingend zum Einsatz kommen, da sie etwa im Duschbereich Platz sparen und vor allem die Verletzungsgefahr reduzieren. Die Frage nach den Armaturenvarianten sollte also in einer frühen Planungsphase wohlüberlegt sein.

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